Short Story

Kurzgeschichten mit Links

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6 aus 36

Von Fabio Del Bianco am 8. September 2011 veröffentlicht
Thema: Sonstiges

Noch jung ist sie, die AXPO-SUPER-LEAGUE, und doch an Erfahrungen so viel reicher. Ein Hoch auf die Aussage: „Nur die Punkte zählen“ Würden wir hier eine Leistungstabelle erstellen, so würde diese deutlich anders aussehen als die aktuelle Rangliste. Beruhigend für die Topfavoriten aus Basel, Zürich und Bern ist die Tatsache, dass mit Thun und Luzern derzeit Teams an der Spitze stehen, denen nicht wirklich zugetraut werden kann, den Titel zu holen.

Väterchen Zufall spielt im Fussball immer eine gewichtige Rolle, die Form des Balls unterstreicht diese Tatsache. Doch sind es am Ende dann doch immer wieder die üblichen Verdächtigen, welche die Pokale untereinander weitergeben. Damit soll gesagt sein, dass Gevatter Favorit das letzte Wort hat.

Doch so weit sind wir noch lange nicht. Sehen wir uns mal die Fakten an. Der FC Basel kommt nicht richtig in die Gänge. Kann ja mal passieren! Niemand scheint jedoch richtig zu verstehen, warum das so ist. Die Masse schüttelt den Kopf und die Verantwortlichen zucken mit den Schultern. Wieso, weshalb, warum; ist die Banane krumm?                Beim FC Zürich wirkt das Ganze noch kurioser. Nach 3 Niederlagen zu Beginn der Saison, hatte man GC (6-0) und den FCB (auswärts 2-1) besiegt. Es folgte das Heimspiel gegen die sonderbare Kabarett-Truppe Xamax. Weiss der August warum; der FCZ verlor mit 0-2.                                                                                                         Kommen wir zu den „jungen Knaben“ aus Bern. Die gewinnen Spiele, welche sie verlieren müssten, und geben dort Punkte ab wo sie das klar bessere Team sind. Wird Silberbauer ein Gassenhauer? Ist der Degen schon gespannt? GROSSe Antworten gibt`s bei YB noch keine. Die „De-Luxe- Abteilung“ in einem Satz zusammengefasst ergibt: „Der FISCHER FINK wird so nicht GROSS“.

Die AXPO Super-League ist momentan ein Haus ohne Dach und ohne Keller. Also überqueren wir die Strasse und blicken in die Anwaltskanzlei Sion. Die Walliser stehen mit ihren 11 Punkten recht gut da. Genauer gesagt auf dem zwischenzeitlichen 3. Rang. Doch ist das wirklich so? Sehen wir alle noch eine dritte Halbzeit in den Gerichtssälen.  1. FC Protest – FC Berufung . Der Ball ist eine Lottokugel und der Schiedsrichter heisst Justitia. Das Ganze live zu sehen im „Christian Constantin-Memorial Stadium“ zu Martigny. Schade wär`s. Denn sportlich gilt: „Es ist gut dass niemand weiss, dass ich FC Sion heiss.“

Kommen wir zur Genfersee-Fraktion. Servette und Lausanne stecken noch im Findungsprozess. Lausanne ist deutlich mehr wert als die 3 Punkte die auf der Soll-Seite stehen. Bei den Calvin-Städter liegen „Herr Positiv und Frau Negativ“ nahe beieinander. Nach gespielten 6 Runden ist noch keine Tendenz auszumachen. Das erste von vier Leman-Derbys konnte Servette Genf mit 4-2 für sich entscheiden. Daraus kann man schliessen, dass beide Teams im Verlauf der Saison für weiteres Spektakel sorgen werden. Die einzige Erkenntnis. Mehr ist da noch nicht.

Rekordmeister Grasshoppers Zürich entwickelt sich weiter zum Sympathieträger. „Noch nie waren sie so nett wie heute“, ist man versucht zu sagen. GC spielt erfrischenden und zuschauerfreundlichen Fussball. Im mentalen Bereich jedoch, verhält sich die Truppe teilweise wie ein Manisch-Depressiver im Akutzustand. Die Gegensätze sind markant. Emeghara steht einerseits mit 5 Treffern auf Platz 1 der Torschützenliste. Anderseits 17 Gegentreffer und ein dennoch positiv auffälliger Roman Bürki im Tor. Das Sahnehäubchen heisst aber Ciriaco Sforza. Sollte die Welt untergehen, würde er noch ein Apfelbäumchen pflanzen. Die GC- Versicherung in guten wie in schlechten Tagen. Fortsetzung folgt.

Xamax Neuchâtel, die neue tschetschenische Enklave am Neuenburger-See. Der Club entwickelte sich zum Garant für Schweizer Präsenz im Welt-Kuriositätenladen. Zu Beginn der Saison, ging es bei Xamax zu und her wie in einem Tarantino-Film. Bulat Tschagajew in „KILL BALL“. Die Köpfe rollten im Akkord. Doch man sollte fair bleiben, und zusehen wie der Film endet. Die Mannschaft, so kann man sie mittlerweile endlich nennen, hat 3 Spiele lang kein Gegentor erhalten. Wir dürfen gespannt bleiben. Xamax, „QUO VADIS“?

Da wären also noch die beiden Vereine, die an der Spitze unserer Landesmeisterschaft stehen. Der FC Thun und der FC Luzern. Aus einer modrigen 1- Zimmerwohnung umgezogen in ein adäquates Penthouse. Eine weitere Gemeinsamkeit ist der Trainer Murat Yakin (FCL/ ehem. FCT). Er hat zweifellos Anteil an den Erfolgen beider Clubs. Bernard Challandes (FCT) übernehmen Sie. Der menschenfreundliche Romand tut dies überzeugend und mit der nötigen Cleverness. Ohne das persönliche Ego über zu bewerten, baut er weiter an dem, was Muri angefangen hat. Dieser wiederum scheint keine Mühe zu haben, seinen jüngeren Bruder Hakan zu trainieren. Des Weiteren zeigt Murat Yakin auch, dass ihn seine Trainerkarriere vielleicht noch erfolgreicher werden lässt, als die Zeit die ihn zum Nationalspieler machte. Luzern und Thun mögen jetzt wohl oben stehen, doch jeder und jede erwarten, dass sich das bald schon ändert. Doch was heisst das schon.

Eine Prognose zu guter Letzt. Der Schweizer Meister 2012 wird mit lediglich 65 Punkten den Titel holen. Das zumindest scheint klarer zu sein, als die Antwort auf das WER!

Das war 6 aus 36.

Bis dann, wenn es heisst: 12 aus 36.

Euer Fabio Del Bianco

24.08.2011