Guten Morgen Sonnenschein
Von emmanuel am 10. September 2009 veröffentlichtIch wache auf, mir schmerzt der Kopf, ich greife mir auf den selbigen, spüre eine Beule, ich rolle aus dem Bett, schleppe mich ins Bad, stecke den Kopf ins Waschbecken.
Ich blicke in den Spiegel, ein unglücklicher armer Tropf schaut mich an, ich habe Mitleid mit ihm, hasse mich dafür was ich ihm antue.
Gestern ist nicht mehr, war gestern überhaupt? Ich weiß es nicht, meine Erinnerung daran ist verloren.
Ich kotze in die Toilette, der Anblick läßt mich erneut erbrechen, welches Arschloch hat mir das angetan, das war ICH.
Mein Kopf bleibt am Rand der Kloschüssel liegen, ich denke nach, ich denke an Erbrochenes, Schmerz, Leid und den Tod.
ICH WILL NICHT MEHR! ICH KANN NICHT MEHR! WARUM? FUCK! ICH HABS SATT! WAS SOLL DAS
ALLES!?!
Am liebsten würde ich so liegen bleiben, es ist nicht angenehm aber der Gedanke an körperliche Anstrengung läßt mich verharren.
Es wird erträglicher, angenehm, ich schlafe ein, Wolken, Sahne und Erdbeertraum.
Es knallt, ich reiße den Kopf in die Höhe, blicke mitten ins Klo und kotze.
Das Leben ist Dreck, nicht wert gelebt zu werden, mein Leben ist Dreck, mein Leben ist nicht wert gelebt zu werden. ICH HASSE ES; ich hasse alles,
ICH HASSE, dieses Bad, die mit Kotze verschmierte Kloschüssel, meinen gottverdammten Kopf der mir diese höllischen Schmerzen zufügt.
Ein glückliches EEEEEMMMMAAAANNNUUUEEEELLLL reißt mich aus meiner Untergangsstimmung, mein Name, gepaart mit diesem verdammten glücklichen Unterton bringt mich erneut zum kotzen.
Die Badezimmertür geht auf, ich erwarte das schlimmste, meine Ex-Freundin steht bekleidet mit meiner Boxershorts in der Tür, eigentlich sollte ich kotzen, doch leider ist mein Magen mittlerweile leer und nur noch Galle läuft mir übers Kinn.
Sie gibt mir einen Kuß, ich ekel mich an ihrer Stelle vor mir.
Mit angsterfüllter Stimme frage ich sie ob ich sie gefickt habe, bzw. ob wir liebe gemacht haben, sie lächelt mich an, ich hasse dieses Lächeln, nein geschlafen haben wir nicht miteinander, aber du hast mir gesagt wie sehr du mich liebst.
Mein Kopf schreit, ich blicke nur blöd,
Verhurte Drogen, verdammte Glückshormone…..
Ich bitte sie darum mir Badewasser einzulassen, frohlockend hüpfelt sie durchs Bad, öffnet den Hahn, gibt Badeschaum dazu und verläßt tänzelnden Schrittes das Bad und verspricht mir ein Frühstück, tolle Frau, ich hasse sie.
Ich schaffe es meinen Kopf von der Kloschüssel zu manövrieren, jedoch nur mit dem Erfolg das dieser auf den Badezimmerboden aufschlägt.
Ich schwimme in einem See, um mich herum wachsen tropische
Früchte, ein klarer Wasserfall ergießt sich über meinem Kopf.
Ich schnappe nach Luft, das heiße Badewasser plätschert auf mich ein, der Schaum brennt in meinen Augen, ich raffe mich auf, bekomme den Hahn zu fassen.
Ich verliere das Gleichgewicht, stürze in die Wanne, tauche kopfüber ein, meine Beine hängen aus der Wanne.
Nun, das war’s, in einer Badewanne mit rosa Schaum, nach Himbeeren duftend, den Kopf unter Wasser, den Arsch in der Höhe, so verrecke ich nun also.
Heilige Maria Mutter Gottes, Jesus Christus, Vater im Himmel, heiliger Geist und Weihnachtsmann, vergebt mir meine Sünden!
Gottverdammter Scheißfuck, mir sind meine Sünden egal, Himmel gibt es keinen und in der Hölle war ich schon.
Ich nehme einen tiefen Schluck Himbeerschaumwasser, und blicke heroisch, mit dem Arsch in der Luft dem Tod entgegen.
Auf einmal spüre ich einen Zug an meinen Füssen, meine Freundin, Exfreundin, zieht mich an den Beinen aus der Wanne heraus, ich klatsche wie ein toter Fisch auf den nassen Boden, sie weint.
ich liebe sie,
ICH HASSE MICH.