Triathlon: Mein Erfolg neben dem Beruf
Von Valentino am 7. März 2012 veröffentlichtWas den Triathlon Sport angeht, darf man mich ohne dass ich mich ärgere als Oldie bezeichnen. Jetzt, im Jahr 2012 kann ich auf 25 Jahre Triathlon zurückblicken. Eine Zeit, in der der Beruf natürlich im Vordergrund stand und meine Familie nicht vernachlässigt werden durfte, aber ohne Zweifel schon hin und wieder zu kurz kam. Denn jeder, der aktiv Triathlon betreibt, der weiß auch, dass dieser Sport gewisse Opfer verlangt. Wenn die Familie nicht mitspielt, dann kann man das auch nicht erfolgreich machen. So ist das nun mal. Aber nächstes Jahr werde ich pensioniert und wenn alles klar geht, kann ich auf meine alten Tage noch mal auf Triathlon Profi machen. Wofür gibt es denn die hohen Altersklassen, wenn nicht für uns Grufties. Bis vor kurzem war ich als Geschäftsführer einer großen PR-Agentur tätig und weiß auch, was es heißt, 60 Stunden die Woche zu arbeiten.
Triathlon hat eine große Bandbreite. Es gibt den Volks Triathlon, die kurze, mittlere und die lange Distanz. Der Sport bietet einem viel und wird jedem Anspruch in allen individuellen Möglichkeiten gerecht. Aber im Triathlon können Familie und Beruf auch schnell die Grenzen des Möglichen aufzeigen und damit den anfangs ungebremsten Trainingseifer auf ein paar Stunden pro Woche reduzieren. Ich habe in diesen 25 Jahren Triathlon alle Phasen durchgemacht. Zu Anfang meiner Karriere betrieb ich Radsport, so wie viele andere Kollegen auch. Bin Radrennen gefahren und war auch einigermaßen erfolgreich. Zum Triathlon kam ich eigentlich wie die Jungfrau zum Kinde. Wie viele andere auch wurde ich von Freunde dazu überredet, einmal just vor Fun bei einem Triathlon mitzumachen. Natürlich kam mir meine Erfahrung aus dem Radsport zugute. Vor allem auf der Radstrecke. Und dann war ich fasziniert und infiziert. Infiziert von dem berühmten Virus. Dem Virus Triathlon, vor dem es wohl auch keine Rettung gibt.
Meine Trainingsumfänge variierten von durchschnittlich 5 bis 20 Stunden Triathlon Training pro Woche über das Jahr gesehen. Mehr Zeit als man im Durchschnitt für Radsport aufwenden muss. In den Jahren 2001 bis 2004 konnte ich wegen schwerer Bandscheibenprobleme überhaupt keinen Triathlon Sport mehr betreiben. Die Genesung ohne operativen Eingriff zum Jahresende 2004, an die kein Arzt mehr geglaubt hatte, gab mir neue Motivation für den Triathlon. Sie trug auch wesentlich dazu bei, dass ich mein Trainingsumfänge steigern und auf der Langdistanz gerade auf Hawaii nach 15 Jahren meine Zielzeit um sage und schreibe 50 Minuten verbessern konnte. Vor allem im Radsport habe ich mich enorm gesteigert. Seit 2006 war ich fünf Mal beim legendären Triathlon auf Hawaii am Start und konnte in meiner jeweiligen Altersklasse stets unter den Top Ten finishen.
Auf mich bezogen sehe ich folgende Punkte als Voraussetzung, um trotz Familie und Beruf den Triathlon Sport mit überdurchschnittlichen guten Leistungen ausführen zu können. Die Einstellung zum Sport muss da sein. Dann habe ich stets dafür gesorgt, dass zwischen Familie, Beruf und Sport die nötige Balance herrschte. Ich habe auch immer versucht, cool zu bleiben und jegliche Verbissenheit beim Triathlon zu vermeiden. Das ist kontraproduktiv! Und was das Training angeht, da bietet einem der Triathlon Sport eine Menge Möglichkeiten, um dieses über den Tag verteilt zu absolvieren.