Urlaub, Liebe, Gardasee!
Von Elli am 4. Februar 2011 veröffentlichtTina war gar nicht begeistert. In wenigen Minuten sollte sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder in den Urlaub aufbrechen – in eine Ferienwohnung am Gardasee. „Wie langweilig“, dachte Tina. „Das ist ja überhaupt keine Action! Kann ich nicht lieber allein zu Hause bleiben? Ich stelle auch nichts dummes an. Biiitteeee!“ Doch mit ihren Eltern gab es kein Verhandeln. „Es wird dir schon gefallen“, sagte ihre Mutter. „Wir haben wirklich ein schönes Ferienhaus ausgesucht.“ Tina war davon nicht überzeugt, und sah sich vor Langeweile schon umkommen. Keine Freunde, kein Fernsehen, kein Internet. „Wir können auch ganz viele schöne Ausflüge machen, die Landschaft dort ist einfach wunderschön. Und erst Verona. In der Stadt spielte Shakespeare’s Romeo und Julia, wusstest du das, Tina? Wie romantisch“, sagte ihre Mutter. „Super spannend“, dachte Tina ironisch. Das konnte ja toll werden. Von den Eltern auf lauter langweilige Ausflüge geschleift zu werden. Aber es gab kein zurück. Nach knapp siebenstündiger Autofahrt erreichten sie endlich ihr Ziel. „Wenn der Urlaub so langweilig wird wie die Autofahrt, na dann gute Nacht“, dachte sich Tina. Schnell wurde das Gepäck ausgeladen, und da alle todmüde waren, fielen sie danach auch gleich ins Bett. Für eine ausführliche Begutachtung würde schließlich noch lange genug Zeit bleiben. Zu lange, nach Tinas Ansicht. Am nächsten Morgen wachte Tina früh auf, und, da ihre Eltern noch schliefen, ging sie schon einmal allein auf Erkundungstour durch das Apartment. Gleich im Wohnzimmer die Überraschung: das sah echt gemütlich aus, und dann noch ein großer Fernseher! „Immerhin etwas“, dachte sie. „Hoffentlich gibt es auch deutsche Programme!“ Tina verließ das Apartment, um sich auch einmal das Haus von außen und die Umgebung anzusehen, in der das Haus lag. Abends im Dunkeln war schließlich nicht viel zu erkennen gewesen, und da war sie ja auch viel zu müde gewesen. Doch was war das? Zum Haus gehörte auch ein riesiger Pool! Davon hatten ihre Eltern ihr gar nichts erzählt. Gut, dass sie ihren schönsten Bikini sicherheitshalber doch eingepackt hatte, dachte sie sich. Und irgendwie sah das alles ja doch ganz schön aus, musste sie zugeben. „Hallo, wer bist du denn?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter Tina. „Ich bin Jan, ich wohne mit meinen Eltern in dem Apartment oben rechts.“ Tina drehte sich um. „Dieser Urlaub wird wohl doch nicht sooo langweilig werden“, dachte sich Tina. Den Fernseher würde sie wohl doch nicht so dringend brauchen. Und was war das nochmal mit der Stadt Verona?